Beim Format CD-i (Compact-Disc-Interactive) handelt es sich um ein aus heutiger Sicht exotisches Format der CD, das heute kaum noch jemand kennt.
Seit ihrer Markteinführung 1982 hat sich die Compact Disc (CD) zu einem wahren Multitalent entwickelt. Der Begriff Multimedia, der Mitte der 1990er Jahre in aller Munde war, wurde zu Recht häufig
mit der CD in Zusammenhang gebracht.
Anfangs als Nachfolger für die Schallplatte vorgesehen, erschloss sich die Compact Disc besonders in den 1990er Jahren mehr Anwendungsgebiete als die digitale Speicherung von Musikdaten. Eines
davon ist das Format Compact-Disc-Interactive. Neben Musik-CDs waren die Geräte in der Lage, Video-CDs, Photo-CDs und Spiele für dieses System zu verarbeiten.
Multimedia in den 1990er Jahren
Der Begriff Multimedia war einer der Begriffe in der damaligen Zeit. Die CD wurde als Datenträger für Filme, Computerspiele und Software aller Art entdeckt. Weiterhin wurden Geräte hergestellt,
die auf die multimedialen Fähigkeiten der CD abgestimmt waren. Der erste CD-i-Player wurde 1990 auf den Markt gebracht. Er sollte dem Besitzer weit mehr bieten als ein "normaler" CD-Player.
Gleichzeitig kamen CDs auf den Markt, diee neben Musik auch Grafikdateien enthielten (CD+G), Video-CDs und Software-CDs speziell für den CD-i-Player. Diese enthielten Spiele und Lernsoftware. So
konnte der CD-i-Player für die verschiedensten Dinge verwendet werden. Spezielle Software für Fahrschulen beispielsweise machte das Gerät besonders für diese interessant.
Die verschiedenen Ausführungen von CD-i-Playern
Die Firma Philips war weitgehend der einzige Hersteller von CD-i-Playern. Zwar war der japanische Hersteller Sony an der Entwicklung der CD-i beteiligt, jedoch wurden die Geräte später von
Philips hergestellt. Die Gerätepalette umfasste CD-i-Player, die CD-Playern glichen und in die heimische Stereoanlage integriert werden konnten, Fernsehgeräte mit eingebautem CD-i-Player sowie
solche Geräte, die als Spielkonsole ausgelegt waren und eine Art Kabelfernbedienung besaßen.
Bei allen Geräten war eine Aufrüstung mit einem Steckmodul möglich, das die Wiedergabe von Video-CDs und Videosequenzen in Spielen ermöglichte. Hierbei handelte es sich um einen MPEG-1 Decoder,
der sogenannten DVC (Digital-Video-Cartridge).
Auch gab es damals eine Steckkarte für den PC, die das Verwenden von CD-i Titeln auf dem Computer ermöglichte. Ein Emulator für das CD-i System ist ebenfalls im Internet erhältlich, der jedoch
nur zu einer Auswahl von CD-i Titeln kompatibel ist.
Der CD-i-Player auf dem Markt
Trotz seiner Fähigkeiten blieb das CD-i-System ein recht seltenes Format, dessen Produktion gegen Ende der 1990er Jahre eingestellt wurde, nachdem ein paar Jahre zuvor die Verkaufszahlen
erheblich geringer geworden waren. Außerdem waren zeitgleich zum CD-i-System einige Systeme anderer Hersteller auf dem Markt, welche auf anderen Plattformen basierten. Dazu zählten z.b. das CDTV
und das CD32 (beide mit eingebautem CD-Laufwerk) von Commodore, die auf dem Amiga-Computer basierten und zu einem vollwertigen Computer aufgerüstet werden konnten. Allerdings konnten sich auch
diese Systeme nicht auf dem Markt behaupten.
Die verschiedenen CD-i-Modelle