Dynamische Ohrhörer wie das schwarze Exemplar im Bild lagen früher vielen tragbaren Audiogeräten wie Kassettenrekordern, Kofferradios oder Radiorekordern bei. Die Ohrhörer sind recht einfach aufgebaut und haben in der Regel eine Impedanz von 8 Ohm. Recht bescheiden ist übrigens auch die Klangqualität, die von diesem Ohrhörern erwartet werden kann. Allerdings sind es recht preisgünstige Teile, die durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Ich selbst kenne diese Ohrhörer beispielsweise auch aus verschiedenen Experimentierkästen, denen sie als elektroakustische Wandler beilagen, um elektrische Signale hörbar zu machen, die selbst gebaute Schaltungen erzeugten. Häufig wurden diese Hörer früher auch als Schallwandler bei selbst gebauten Transistorradios verwendet.
Kristallohrhörer wie der rechts im Bild zu sehende funktionieren nach einem ganz anderen Prinzip. Es handelt sich hier um extrem hochohmige Schallwandler, die mit dem piezoelektrischen Effekt arbeiten. Der im Hörer enthaltene Kristall (beispielsweise ein Quarzkristall) wird durch eine elektrische Spannung deformiert. Handelt es sich um eine Wechselspannung, so entsteht eine Schwingung, welche auf eine Membran übertragen und dadurch hörbar wird. Die Tonqualität eines solchen Hörers ist ebenfalls nicht besonders gut, ganz im Gegensatz zur Empfindlichkeit. Aus diesem Grunde werden Kristallohrhörer bevorzugt dort eingesetzt, wo nur äußerst kleine Signalstärken auftreten und hörbar gemacht werden sollen. Eines der wichtigsten Anwendungsgebiete dieser Kristallohrhörer ist der Detektorempfänger. An die Tonqualität werden hier natürlich keine hohen Ansprüche gestellt. Anders sieht dies bei der Empfindlichkeit aus. Alleine die empfangenen Signale aus der Antenne reichen aus, um elektrische Signale hörbar zu machen. Kristallohrhörer bekommt man heutzutage nur noch im Elektronikfachhandel, da diese zum größten Teil von Elektronikbastlern eingesetzt werden.
Der Kristallohrhörer ist etwas größer als der dynamische Ohrhörer, wie auch im Bild oben zu sehen ist. Außerdem sieht er etwas anders aus. Der Ohrstöpsel ist übrigens abnehmbar. Angeschlossen wird der Ohrhörer über einen 3,5 mm Klinkenstecker.
Hier ist der Kristallohrhörer mit abgenommenen Ohrstöpsel zu sehen. Direkt darunter sichtbar ist die Metallmembrane, auf der auch der eigentliche Kristall aufgebracht wurde. Die Membrane sollte keinesfalls berührt werden, da sie sehr empfindlich ist und schnell beschädigt werden kann. Der Ohrstöpsel (oft wird er auch als Schmalzbohrer bezeichnet) ist wohl deshalb abnehmbar, um ihn besser reinigen zu können.