Der Tie Studio TX 26 ist ein kleiner Audiorekorder, der als Diktiergerät oder als Aufnahmegerät für Stereoaufnahmen verwendet werden kann. Ich habe das Gerät aus mehreren Gründen gekauft, beispielsweise zum Digitalisieren von Audioaufnahmen aus Quellen wie zum Beispiel alten Tonbändern oder Schallplatten. Da das Gerät über zwei eingebaute Mikrofone verfügt, können natürlich auch Stereoaufnahmen jederzeit und überall gemacht werden. Das Gerät ist mit knapp 60 Euro deutlich günstiger als vergleichbare Geräte namhafter Hersteller wie zum Beispiel Tascam. Für meine Zwecke sollte es ausreichend sein. Das Gerät macht einen hochwertigen Eindruck, der nicht zuletzt durch das robuste Metallgehäuse entsteht. Leider sind die eingebauten Mikrofone nicht verstellbar. Allerdings ist dies auch nicht unbedingt notwendig.
Die Bedienelemente sind soweit logisch angeordnet. Die Bedienung des Gerätes ist relativ einfach, zumindest nach einer kurzen Eingewöhnungszeit. Den deutlichen Klick beim Betätigen der Tasten finde ich störend, vor allem, wenn sich nach einer gewissen Aufnahmezeit das Display abgeschaltet hat und es durch das Drücken einer Taste wieder aktiviert werden muss. Der dadurch entstehende Klick ist auf der Aufnahme deutlich zu hören. Die Aufnahme kann übrigens jederzeit mithilfe eines angeschlossenen Kopfhörers mitgehört werden, nach der Aufnahme auch durch den eingebauten Lautsprecher.
Der interne Speicher reicht mit 8 Gigabyte bereits für relativ lange Aufnahmen. Er kann durch eine SD-Speicherkarte nochmals erweitert werden. Der USB-Anschluss kann zum Übertragen der Dateien auf dem Computer verwendet werden. Außerdem dient er als Ladeanschluss für den integrierten Akku. Dieser hält relativ lange. Etwa 8 Stunden sollen es sein. Nach einer längeren Aufnahme von etwa dreieinhalb Stunden zeigte das Gerät noch einen vollen Akku an. Wie lange der Akku nun tatsächlich hält, muss sich erst noch zeigen. Die Anschlussbuchse dient zum Anschluss eines Kopfhörers.
Auf der anderen Seite befinden sich zwei Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gerätes und zum Aktivieren der eingebauten Rauschunterdrückung. Über den oberen Anschluss lässt sich eine externe Signalquelle mit dem Aufnahmegerät verbinden. Es kann sich hierbei um ein externes Mikrofon handeln oder aber auch um eine andere Art von Audioquelle, indem der Eingang als Line-in geschaltet wird.
Hier sind ein paar Bilder vom Display während verschiedener Betriebsmodi (von oben links nach unten rechts):
Ausstattung und Bedienung
Der TX 26 von Tie bietet insgesamt recht viel fürs Geld. Schließlich kosten andere Audiorekorder gleich das Doppelte oder das Dreifache, manchmal sogar noch mehr. In einigen Bereichen ist das Gerät nicht ganz durchdacht. So muss ich mich beispielsweise wundern über das Radiosymbol im Hauptbildschirm, welches anscheinend keinerlei Funktion hat. Auch in der Anleitung wird es mit keinem Wort erwähnt.
Was mir an dem Gerät gut gefällt, ist die kleine und handliche Bauweise und die Möglichkeit, die Aufnahme sofort und während jeder Einstellung starten zu können, und zwar durch den zentral gelegenen Aufnahmeknopf. Leider dauert es jedoch ein paar Sekunden, bis die Aufnahme schließlich startet.
Das Display lässt sich so einstellen, dass es sich nach einer gewünschten Zeit automatisch deaktiviert. Das ist zwar batterieschonend, allerdings nicht immer praktisch, beispielsweise dann, wenn die Aufnahmezeit nach einigen Minuten oder Stunden kontrolliert werden soll. Dann muss nämlich eine Taste gedrückt werden, um das Display wieder zu reaktivieren. Der dabei entstehende Tastenklick ist dann deutlich auf der Aufnahme zu hören. Die Einstellmöglichkeiten sind vollkommen ausreichend. Ich werde sie wahrscheinlich noch nicht einmal alle verwenden. Ich habe mich für eine MP3-Aufnahme mit 192 kB/s entschieden, was für meine Zwecke völlig ausreicht. Praktisch ist die Möglichkeit, die Aufnahme über einen Kopfhörer zu kontrollieren, noch während sie läuft. Ebenfalls praktisch ist die Möglichkeit, den Tie TX 26 als MP3-Player zu verwenden. Allerdings sollten dann die MP3-Dateien gut auf der Speicherkarte organisiert sein, so dass das Gerät die verschiedenen Dateien in den einzelnen Ordnern als Alben erkennt.
Der Eingang für das Mikrofon oder eine andere Quelle
Mitgeliefert wurden unter anderem Stereo-Ohrhörer sowie ein externes Mikrofon. Leider ist das externe Mikrofon nur in Mono nutzbar. Auch der Anschluss eines externen Stereomikrofons bringt nichts, da dann nur eine der beiden Kapseln aktiv ist. Ein Stereomikrofon kann also nicht extern angeschlossen werden. Außerdem wurden die internen Mikrofone während eines Tests nicht abgeschaltet. Über das Menü lässt sich auch eine externe Audioquelle auswählen, der Eingang ist dann als Lini-in geschaltet. Dadurch ist es möglich, das Gerät auch für die Digitalisierung von Audiosignalen aus beliebigen Quellen zu verwenden, was ich sehr praktisch finde.
Zubehör und Lademöglichkeiten
Der mitgelieferte Kopfhörer ist von sehr schlechter Qualität. Die Kapseln klappern in den Gehäusen, und die Klangqualität ist ziemlich schlecht. Diese Ohrhörer hätte sich der Hersteller sparen können. Der eingebaute Akku kann übrigens jederzeit über ein mitgeliefertes USB-Kabel aufgeladen werden, entweder geschieht dies über ein Steckernetzteil (nicht im Lieferumfang enthalten) oder an einem PC oder Laptop. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, das Gerät im Auto mit einem entsprechenden Adapter für den Zigarettenanzünder oder über einen im Fahrzeug angebrachten USB-Anschluss aufzuladen. Insgesamt bietet das Gerät eine angemessene Leistung für den Kaufpreis.