Experimentierkästen gab es seinerzeit von vielen großen Herstellern. Auf einer anderen Seite habe ich bereits zwei Experimentierkästen zum Thema Elektronik von Kosmos vorgestellt. Dieser Elektronik-Experimentierkasten stammt von Schuco, verkauft wurde er einst von Quelle. Beim „Electronic Start Lab“ A6121 handelt es sich um einen Einsteiger-Experimentierkasten, mit denen das Experimentieren ohne jegliche Vorkenntnisse (siehe Aufdruck auf dem Karton) möglich sein sollte. Dieses Exemplar hier ist noch nie bespielt worden. Außer dem Handbuch sowie einigen anderen Unterlagen wie einer Ersatzteilliste ist alles noch verschweißt. Der Kasten dürfte um die 30 Jahre alt sein.
Neben dem eigentlichen Inhalt in Form einer Grundplatte sowie zahlreichen Bauteilen befinden sich im Karton ein Handbuch mit Anleitung sowie Hintergrundwissen zur Elektronik, das dem Einsteiger den richtigen Einstieg in die Welt der Elektronik ermöglichen soll. Fehlende oder defekte Ersatzteile lassen sich (oder besser gesagt, ließen sich) mithilfe eines entsprechenden Formulars nachbestellen.
Hier ist der Inhalt des Schuco-Experimentierkastens zusehen. Unter einer Klarsichtfolie (ist auf dem Bild kaum zu erkennen) befinden sich das Steckbrett zum Aufbau der Schaltungen, die Halbleiterbauteile in Form von einer Leuchtdiode und zwei Transistoren, eine Spule, eines Ohrhörers, den Batteriekontakt sowie weiteren Bauteilen wie Widerständen und Kondensatoren. Etwas Verbindungsdraht sowie die Federkontakte zum Einstecken in das Steckbrett sind rechts zu sehen. Die Batterie ist beim „Electronic Start Lab“ A6121 nicht enthalten. Laut Anleitungsbuch wurde sie wegen der beschränkten Lagerfähigkeit im Kasten nicht beigelegt. Wenn man bedenkt, dass dieser Experimentierkasten etwa 30 Jahre alt ist, dürfte das sogar stimmen.
Das Handbuch zum „Electronic Start Lab“ A6121
Das Handbuch ist interessant zu lesen und für den Einsteiger verständlich geschrieben. Es fängt mit einfachen Schaltungen zum Nachbauen an. Später kann sogar ein einfaches Radio für den Mittelwellenempfang aufgebaut werden.
Neben den jeweiligen Schaltungsbeschreibungen sind noch viele Hintergrundinformationen zur Elektronik enthalten, wie man es von einem guten Handbuch für einen Elektronik-Experimentierkasten erwarten kann. Zunächst stellt sich „Tronic“ vor, eine kleine Figur in Form eines Elektrons. Tronic begleitet den Leser durch das ganze Handbuch und erklärt, was es mit dem elektrischen Strom und der Elektronik überhaupt auf sich hat.
Am Anfang des Handbuchs werden die einzelnen Bauteile des Experimentierkastens vorgestellt. Anschließend folgt eine Beschreibung, wie die einzelnen Bauteile auf dem Steckbrett miteinander verbunden und Schaltungen in Betrieb genommen werden. Für alle Schaltungen wird eine zusätzliche Spannungsquelle in Form einer 9-Volt-Batterie benötigt. Anschließend geht es auch schon mit den ersten einfachen Schaltungen los. Es folgte eine Art Feuchtigkeitssensor, mit dessen Hilfe die Feuchtigkeit im Erdreich gemessen bzw. festgestellt werden kann. Es geht weiter mit einer Alarmanlage, einen elektronischen Zeitnehmer, einen Überschwemmungsanzeiger, einem Blitzlicht, einem einfachen Transistortester und Blinklichtschaltungen. Später folgen zusätzliche Schaltungen wie Tonerzeuger, Diodentester und schließlich etwas komplexere Schaltungen (zumindest für den Einsteiger in die Elektronik) wie etwa der Rundfunkempfänger.
Für die neugierigen Bastler gibt es zwischendurch immer wieder Erklärungen über besondere Eigenheiten aus dem Bereich der Elektronik. Im Buch heißt es dazu „Wer es genauer wissen möchte“. Der Stromfluss durch den Stromkreis mithilfe der Spannungsquelle und einem elektrischen Verbraucher wird ebenso erklärt wie der Einfluss von verschiedenen Bauteilen auf den Stromfluss. Widerstände bremsen den Stromfluss, Dioden lassen den Strom nur in einer Richtung fließen. Außerdem noch erklärt, was ein Transistor ist und was er in einer elektronischen Schaltung bewirkt. Der Leser erhält also jede Menge Hintergrundinformationen, die ihm den Einstieg in die Welt der Elektronik erleichtern und viele Dinge verständlich machen. Kleine Geschichten bzw. einfache Beispiele zwischendurch lockern das Ganze auf und zeigen mögliche Anwendungszwecke für die vorgestellten Schaltungen.
Der noch ungeöffnete „Electronic Start Lab“ A6121 Experimentierkasten
Ich habe den Experimentierkasten übrigens nicht geöffnet, obwohl ich an dieser Stelle gerne einige Schaltungen aufgebaut und vorgestellt hätte. Allerdings war es mir Moment zumindest noch wichtiger, den Experimentierkasten in seinem originalen und unbespielten Zustand zu belassen.