Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, eine alte, elektronische Orgel aus den 70er Jahren zu zerlegen? Dabei ist es eine durchaus interessante Technik, die diese alten Instrumente zu bieten haben. Alles ist noch rein analog aufgebaut, auch die Klangerzeugung und die Rhythmuseinheit, über welche die meisten dieser alten Orgeln aus den 70er oder 80er Jahren verfügten. Dieses Exemplar hier stammt aus einer alten Farfisa-Orgel und nennt sich Partner 14. Die „14“ sollte wohl auf die insgesamt 14 Rhythmen hindeuten, welche dieses Rhythmusgerät dem Orgelspieler bot. Es sind verschiedene Rhythmen wie zum Beispiel Bossanova, Samba, Rumba, Swing, Foxtrott, Slow Rock und Walzer, mit denen sich der Orgelspieler damals begleiten lassen konnte. Aus heutiger Sicht hören sich die Klänge dieses Rhythmusgerätes etwas abenteuerlich an. Soundfreaks dagegen finden solche Klänge aus den 70ern oft sehr interessant. Doch zurück zu diesem Rhythmusgerät. Die verschiedenen Rhythmen lassen sich über zehn Drucktasten auswählen. Vier der Rhythmen werden dabei durch gleichzeitiges Betätigen von jeweils zwei Tasten ausgewählt. Als das Gerät noch in der Orgel eingebaut und mit dem Rest der Elektronik verbunden war, ließ sich zusätzlich noch eine automatische Bass- und Akkordbegleitung aktivieren. Die ganze Einheit ließ sich glücklicherweise recht einfach aus der Orgel ausbauen. Dank des vorhandenen Schaltbildes der Orgel gelang es mir auch, das Rhythmusgerät Farfisa Partner 14 außerhalb der Orgel in Betrieb zu nehmen. Ich habe ein einfaches Netzteil mit einer Ausgangsspannung von 12 Volt mit dem Gerät verbunden und den Ausgang an den Mikrofoneingang eines Laptops angeschlossen. Das Ergebnis ist weiter unten zu hören.
Die Abdeckplatte mit der Beschriftung konnte einfach abgenommen werden. Darunter kommt die Elektronik des Rhythmusgerätes zum Vorschein. Links im Bild zu sehen ist die Steckerleiste, über die das Rhythmusgerät in der Orgel mit der übrigen Elektronik verbunden war. Ich habe die Steckverbindung ebenfalls ausgebaut, um einen einfachen Anschluss des Gerätes ermöglichen. Die Leitungen für die Stromversorgung sowie den Ausgang wurden bereits angeschlossen. Als eigentlicher Rhythmusgenerator wird ein IC mit der Bezeichnung „M256 B1AG SGS“ eingesetzt. Der Ausgangspegel ist nur sehr gering, weshalb ein ausreichend empfindlicher Eingang an einem externen Verstärker genutzt werden sollte. Am Ende dieses Beitrags kann eine Audiodatei abgespielt werden, in der nacheinander alle Rhythmen dieses Gerätes zu hören sind.