Sofortbildkameras sind anscheinend wieder in Mode gekommen, nachdem sie seit ihrer Einführung ihrem Benutzer die erste Möglichkeit überhaupt boten, Fotos sofort nach dem Knipsen in fertiger Form in der Hand zu halten. Das übte natürlich einen besonderen Reiz auf den Benutzer aus. Heute ist es schon ganz normal, Bilder in allen möglichen Lebenslagen zu machen und sich diese sofort zu betrachten, beispielsweise auf einem Bildschirm. Natürlich ist auch ein Ausdruck möglich, um so ebenfals ein (fast) Sofortbild zu erhalten. Aber auch in den Zeiten von hochauflösenden Digitalkameras mit 20 Megapixeln oder mehr scheinen solche Kameras wie die Fuji Instax mini 8 oder 9 noch eine gewisse Faszination auf die Benutzer auszuüben. Es ist schon etwas Besonderes und nicht mit dem Schießen eines Bildes mit einer Digitalkamera vergleichbar, wenn nach dem Drücken des Auslösers ein richtiges Foto seitlich aus der Kamera herauskommt, welches sich innerhalb von etwa einer Minute quasi wie von Geisterhand selbst entwickelt und so schließlich langsam sichtbar wird. Die hier vorgestellte Fujifilm instax mini 9 ist eine solche Sofortbildkamera, die aktuell noch neu erhältlich ist, ebenso wie die dafür benötigten Filme. Es gibt sie in mehreren knalligen Farben, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Ich habe ein Exemplar in der im Bild zu sehenden Farbe ergattert, das anfangs einen Defekt aufwies, glücklicherweise aber repariert werden konnte. Die Kameras sind heute (wieder) sehr beliebt bei den Käufern und werden sehr gerne als Gag genutzt. In den letzten Jahren haben die Sofortbildkameras quasi eine Art Revival erlebt.
Aus dieser Öffnung kommt wenige Sekunden nach dem Drücken des Auslösers das (fast schon) fertige Foto mit dem Ergebnis des Knipsens heraus. Man hört kurze Zeit nach dem Schießen des Fotos den kleinen Motor innerhalb der Kamera arbeiten, bis schließlich das Foto erscheint und wenige Sekunden später aus der Kamera entnommen werden kann. Damit funktioniert die Fuji Instax so ähnlich wie seinerzeit die beliebten Sofortbildkameras von Polaroid, die man heute noch gebraucht erhält, leider aber nicht die dazu passenden Filme, ohne die es aber nicht geht.
Der gelbe Punkt in dem Fenster unter der Filmklappe zeigt an, dass ein Film in die Kamera eingelegt wurde und die Sofortbildkamera damit einsatzbereit ist. Sie sehen dies auch an der Zahl oben rechts im Bild, welche die Anzahl der noch verbleibenden Bilder auf dem Film anzeigt. Links oben ist der Sucher zu sehen, unter dem sich eine kleine rote LED für die Betriebsbereitschaft bzw. deren Anzeige befindet. Die Klappe sollte übrigens nicht geöffnet werden, bevor der komplette Film verbraucht ist, so wie dies auch bei einer analogen Filmkamera üblich ist. Ansonsten würden Sie Gefahr laufen, die noch verbleibenden nicht belichteten Fotos auf dem Film zu ruinieren
Die mit dieser Kamera angefertigten Fotos haben ein Format von 6,2 x 4,6 cm. Es handelt sich also um sehr kleine Bilder. Sie haben mit ihren Abmessungen ungefähr die Größe einer gängigen Visitenkarte. Die Bildqualität ist erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass es sich um ein ganz einfach aufgebaute Sofortbildkamera handelt. Zunächst kommt noch ein Foto mit einer weißen Oberfläche aus der Kamera hinaus. Innerhalb einiger Sekunden wird die Aufnahme immer deutlicher sichtbar. Die Bilder sind durchaus kontraststark und haben intensive Farben. Im Bild oben ist eine Probeaufnahme zu sehen, welche mit dieser Kamera gemacht wurde.
Diese Fujifilm instax mini 8 hatte einen Defekt. Die Mechanik für den Filmtransport hing fest und musste erst gängig gemacht werden, bevor die Kamera wieder einsatzfähig war. Außerdem waren in dieser Kamera wohl einmal Batterien ausgelaufen, so dass die entsprechenden Kontakte erst einmal gründlich gesäubert werden mussten, bevor die Kameraelektronik überhaupt funktionieren konnte. Ich nutzte die Gelegenheit, um diese Kamera etwas näher unter die Lupe zu nehmen und wieder aufzubereiten.
Das Kameragehäuse kann nach dem Herausdrehen von sieben Schrauben (eine davon befindet sich unter der Abdeckung für den Fotoauswurf) geöffnet werden. Ich habe zunächst das Hinterteil abgenommen, wie es auch im Bild oben zu sehen ist. Die Kameralinse sollte unbedingt sauber gehalten werden, ebenso die beiden Walzen für den Fototransport, welche links im Bild zu sehen sind. Ansonsten kann es später zu Problemen wegen im Filmtransport klemmenden Bildern kommen, was schließlich vermieden werden sollte.
Das Vorderteil das Kameragehäuses ist durch eine dünne Feder mit dem Objektiv im Inneren der Kamera verbunden. Um die Feder zu lösen und um das Gehäuse komplett entfernen zu können, habe ich zunächst die runde Abdeckung am äußeren Objektivring vorsichtig gelöst, so dass die Feder ebenso vorsichtig ausgehängt werden konnte (siehe Markierung). Erst danach kann auch der vordere Teil des Gehäuses problemlos abgenommen werden. Beachtet man dies nicht, zieht sich die Feder beim Auseinanderbau des Kameragehäuses lang und wird dadurch wahrscheinlich beschädigt und müsste dann ausgewechselt werden.
Nach dem Abnehmen des Gehäuses wird auch die Elektronik der Kamera sichtbar. Vorsicht ist hier geboten, da die Kamera ein eingebautes Blitzgerät besitzt und der dafür notwendige Kondensator auch nach dem Entfernen der Batterien noch aufgeladen sein kann, und zwar mit einer sehr hohen und lebensgefährlichen Spannung. Rechts im Bild zu sehen sind die beiden Kabel (weiß und braun), welche mit diesen Kondensator verbunden sind. Die dafür auf der Platine vorhandenen Anschlüsse sollten auf keinen Fall berührt werden. Hier wäre ein gefährlicher Stromschlag die Folge.
Die Anschlüsse an der Platine (links im Bild) haben folgende Funktionen, soweit ich es herausfinden konnte:
Die Fuji instax mini 8 hat einen eingebauten Blitz, der leider nicht deaktiviert werden kann. Im Bild ist er dafür vorhandene Blitzkondensator zu sehen, der nach dem Einschalten der Kamera auf eine sehr hohe Spannung von mehreren hundert Volt aufgeladen wird. Die unten rechts im Bild zu sehenden Anschlüsse sollten aus diesem Grund keinesfalls berührt werden, da hier ein gefährlicher Stromschlag die Folge wäre, der bei einer Herzschwäche sogar tötlich ausgehen kann. Ich habe diesen Kondensator für die Reparatur der Kamera mithilfe eines angeschlossenen Spannungsmessgerätes und eines dazu parallel geschalteten Widerstandes mit 100 Kiloohn langsam entladen, so dass hier keine Gefahr mehr bestand. Wenn man so etwas vorhat, sollte man allerdings sehr gut aufpassen, dass nicht versehentlich ein Kurzschluss zwischen den beiden Anschlüssen des Elektrolytkondensators entsteht.
Hier ist noch einmal die Rückseite der geöffneten Kamera zu sehen. Ich habe die optischen Linsen der Kamera vorsichtig mit einem Wattestäbchen und etwas Isopropanolalkohol gereinigt. Auch die Walzen für den Fototransport und die Batteriekontakte wurden gründlich gesäubert.
Hier in diesem Bild ist das gesäuberte Batteriefach versehen, links daneben befindet sich der kleine Antriebsmotor für die Mechanik für den Filmtransport. Bei geöffneter Kamera besteht übrigens die Gefahr, dass das kleine graue Kunststoffteil links neben diesem Motor herausfällt. Dieses dient dazu, die Trageschlaufe später besser in das Gehäuse einsetzen zu können.
Die Belichtung für die Fotoaufnahmen muss manuell eingestellt werden. Die Kamera besitzt dazu einen eingebauten Belichtungsmesser, der die bei aktuellen Lichtverhältnissen notwendige Einstellung durch vier Leuchtdioden anzeigt. Der äußere Objektivring sollte mit seiner Markierung immer auf die jeweilige LED gestellt werden, die aufleuchtet. Zusätzlich gibt es noch einen Modus namens "High Key". Wird diese Einstellung ausgewählt, erfolgt die Aufnahme mit einer leichten Überbelichtung, was für einen besonderen Fotoeffekt sorgt, da der Hintergrund in diesen Aufnahmemodus sehr hell und weich wirkt. Allerdings kann es gerade bei Außenaufnahmen vorkommen, dass bei dieser Einstellung die gesamte Aufnahme überbelichtet wird.
Die Filmkassetten für diese Kamera gibt es im Zweierpack für rund 15 Euro zu kaufen. Sie sind damit noch relativ günstig, zumindest im Vergleich zu vielen anderen Filmen für Sofortbildkameras anderer Formate.
In der Packung befinden sich zwei enzeln verpackte Filme im Format instax mini, welche für Kameras dieses Herstellers genutzt werden können, unter anderem die Fujifilm instax mini 8 und die Fujifilm instax mini 9.
Die Filmkassette sollte nach dem Herausnehmen aus der Verpackung am besten sofort in die Kamera eingesetzt werden. Keinesfalls sollte diese Filmkassette starker Hitze oder Druck ausgesetzt werden, damit die darin enthaltenen Sofortbilder nicht beschädigt werden können.
Zur einfachen Orientierung befindet sich sowohl an der Kamera als auch auf der Filmkassette eine gelbe Markierung.
Sowohl äußerlich als auch technisch unterscheiden sich die beiden Kameratypen Fujifilm instax mini 8 und 9 kaum voneinander. Die Fujifilm instax mini 9 besitzt vorne am Objektiv einen so genannten Selfiespiegel, über den man sich bei einer Aufnahme selbst betrachten und damit ein Selfie mit der Sofortbildkamera aufnehmen kann. Außerdem ist im Lieferumfang der instax mini 9 noch eine separate Linse für Nahaufnahmen enthalten. Diese wird einfach auf das Objektiv aufgesetzt und ermöglicht Aufnahmen aus einer Entfernung von etwa 35 bis 50 Millimetern.
Bevor das erste fertige Foto aus der Kamera herauskommt, erfolgt bei der ersten Aufnahme der Transport einer Art Schutzfolie (links im Bild zu sehen). Erst danach folgen die eigentlichen Fotoaufnahmen, wovon zwei Probeaufnahmen rechts im Bild zu sehen sind.