Defekte Schaltnetzteile sorgen immer wieder für Ausfälle von elektronischen Geräten. Häufig sind defekte Elektrolytkondensatoren in den Netzteilen verantwortlich für die hier auftretenden Defekte. Elektrolytkondensatoren speichern elektrische Energie und eignen sich sehr gut dazu, als Filter für Spannungsspitzen sowie kurzzeitige Spannungseinbrüche einzusetzen. Genau dies wird bei solchen Netzteilen auch gemacht. Die Elektrolytkondensatoren links auf der Platine dienen genau diesem Zweck. Verlieren Sie an Kapazität, so sind die vom Netzteil abgegebenen Spannungen nicht mehr in dem Maße stabil, wie es das angeschlossene Gerät benötigt. Spannungseinbrüche und damit Fehlfunktionen sind die Folge. Dieses Netzteil hier diente als Stromversorgung für einen Flachbildschirm. Der Flachbildschirm war jahrelang im Einsatz, ohne auch nur den geringsten Fehler zu zeigen. Auf einmal jedoch ging er nach dem Einschalten sofort wieder aus. Der Monitor musste nun einige Male aus- und wieder eingeschaltet werden, bis er einwandfrei funktionierte. Zuerst vermutete ich, dass der Fehler bei der sogenannten Inverterschaltung des Monitors für die Beleuchtung zu suchen sei. Allerdings war dort kein Fehler zu finden. Bei einem erneuten Probelauf stellte ich fest, dass die Spannung aus dem Netzteil direkt nach dem Einschalten des Monitors für einen kurzen Moment stark absank. Daraufhin suchte ich den Fehler im Netzteil und fand ihn dort auch.
Beim genaueren Hinsehen stellte ich fest, dass drei der auf der Platine des Netzteils vorhandenen Elektrolytkondensatoren (Elkos) an der Oberseite leicht ausgebeult waren. Dies deutet bereits auf einen Defekt dieser Bauteile hin. Der Elektrolyt in den Bauteilen erhitzt sich während des Betriebes, wodurch ein Überdruck im Bauteil entsteht, der diese Ausbeulung verursacht. Die kleinen Rillen im Gehäuse der Kondensatoren dienen sozusagen als Sollbruchstellen. Falls es zu einem zu starken Überdruck im Bauteil kommt, sollen die Kondensatoren genau an dieser Stelle aufbrechen und dadurch den Innendruck abbauen können. Für mich bedeutete dies, dass ich die defekten Bauteile austauschen musste.
Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Zu allem Überfluss waren die Elkos auf der Platine verklebt, weshalb sie sich sehr besch...eiden auslöten ließen. Hier half nur noch rohe Gewalt, wie man auch deutlich im Bild sehen kann. Ich musste die Kondensatoren mit einer Spitzzange aus der Platine herausziehen. Glücklicherweise hatte ich passende Ersatzteile im Haus, sodass ich das Netzteil wieder reparieren konnte. Nach dem Austausch der defekten Bauteile gegen neue Elektrolytkondensatoren funktionierte das Netzteil und damit auch der angeschlossene Monitor wieder einwandfrei.
Übrigens: Mehr zum Thema defekte Elektrolytkondensatoren und deren Auswirkungen können Sie auf dieser Seite nachlesen. Weitere Infos zum Thema Netzteile und Stromversorgungen finden Sie hier.