Die ehemalige Deutsche Bundespost hatte schon zahlreiche Prüfgeräte für ihre Telefonanlagen und -netze. Dies hier ist ein etwa Mitte der 1960er Jahre von der norddeutschen Firma Hagenuk hergestellter Prüfhörer mit einer sehr einfachen Ausstattung. Er diente seinerzeit dem Telefontechniker dazu, sich auf eine analoge Telefonleitung aufzuschalten, um beispielsweise Prüfungen vorzunehmen oder Gespräche mitzuhören. In den heutigen, digitalen Telefonnetzen funktioniert dies natürlich nicht mehr ohne Weiteres. Dennoch ist der Prüfhörer mit der Bezeichnung PG GT Nr.1a ein sehr interessantes Prüfinstrument, das auch heute noch für verschiedene Anwendungszwecke wie beispielsweise für die Signalverfolgung in Verstärkerstufen oder Audioanlagen eingesetzt werden kann.
Die Abbildung zeigt den Prüfhörer PR GT Nr.1a, welcher leider in keinen allzu guten Zustand mehr ist. Man sieht sehr deutlich die doch sehr abgenutzte Hörmuschel. Dennoch funktioniert er noch, wie ein einfacher Test an einer NF-Ausgangsquelle gezeigt hat. Der Hörer lässt sich sehr gut einsetzen, um beispielsweise verschiedene Verstärkerstufen auf ihre Funktion hin zu überprüfen, ähnlich, wie man dies in seiner "aktiven" Zeit bei Telefonanlagen gemacht hat. Sehr praktisch ist auch der einfache Bügel, durch dessen Hilfe man bei der Arbeit beide Hände frei hat, um die Signalprüfungen mithilfe der beiden fest angeschlossenen Prüfleitungen vorzunehmen.
Der Prüfhörer PR GT Nr.1a hat zwei verschiedene Einstellungen. Mithilfe der grünen Einstellung (10 Kiloohm) war es seinerzeit beispielsweise möglich, Gespräche störungsfrei mit zuhören, ohne dass der bzw. die Gesprächspartner etwas davon mitbekommen. In der Schalterstellung 600 Ohm konnte damals der Wählton angefordert werden, außerdem war es auch in dieser Schalterstellung möglich, Telefongespräche mitzuhören. In der heutigen Zeit funktioniert dies natürlich nicht mehr so einfach wie früher. Dennoch kann dieser Hörer auch heute noch für entsprechende Prüfarbeiten verwendet werden. Interessant ist hierbei vor allem der Bereich mit 10 Kiloohm, da der Prüfhörer sich mit dieser Schalterstellung in verschiedene Verstärkerstufen oder an hochohmige Ausgänge anschließen lässt und auch ohne Zusatzverstärker ein Audiosignal zu hören ist.
Der Anschluss erfolgt mithilfe von zwei einfachen Büschelsteckern. Bei diesem Exemplar waren noch zwei Prüfspitzen bzw. eine Prüfklemme und eine Prüfspitze dabei. Dies ist sehr praktisch, da die Prüfklemme beispielsweise mit dem Masseanschluss einer Verstärkerplatine verbunden werden kann, während die Prüfspitze zum Abhören verschiedener Verstärkerstufen einsetzbar ist.