Röhrenoszillator mit der ECC 81

Ein Röhrenoszillator kann fast genauso einfach aufgebaut werden wie eine Oszillatorschaltung mit Transistoren. Der Aufwand hält sich sehr in Grenzen, weshalb sich eine solche Schaltung auch gut als Bastelprojekt oder Übungsobjekt eignet. Mit der richtigen Elektronenröhre funktioniert eine solche Schaltung auch mit ungefährlichen elektrischen Spannungen. Die hier vorgestellte Schaltung beispielsweise, die eine ECC 81 verwendet, funktioniert bereits mit einer Spannung von 12 Volt. Der Vorteil dieser Schaltung: Die Heizspannung dient gleichzeitig auch als Anodenspannung, weshalb nur eine einzige Spannungsquelle benötigt wird. Die ECC81 stammt übrigens (wie auch der passende Sockel) aus einem defekten Tonbandgerät. Wegen der geringen Anodenspannung können auch Bauteile mit geringeren Leistungswerten sowie Kondensatoren für geringe Spannungen verwendet werden. Das Ausgangssignal ist trotzdem noch so stark, dass es mit einem einfachen Kopfhörer deutlich hörbar gemacht werden kann.

Versuchsaufbau der Oszillatorschaltung mit der ECC81
Versuchsaufbau der Oszillatorschaltung mit der ECC81

An den Röhrensockel habe ich einfache Drähte angelötet, um die Schaltung auf einem Steckboard aufbauen zu können. Selbstverständlich können die Bauteile auch direkt am Röhrensockel angelötet werden. Das Bild oben zeigt den Testaufbau. Beide Triodensysteme der ECC81 wurden für diesen Versuchsaufbau verwendet.

Schaltbild des ECC81-Röhrenoszillators
Schaltbild des ECC81-Röhrenoszillators

Hier ist das Schaltbild des Röhrenoszillators zu sehen. Schaut man etwas genauer hin, erkennt man einen Aufbau, der dem einer entsprechenden Transistorschaltung (astabile Kippstufe) sehr ähnlich ist. Ein Unterschied besteht darin, dass die Gitterwiderstände gegen Masse geschaltet werden. Bei einer Transistorschaltung werden die Basiswiderstände gegen Plus geschaltet. Die Kondensatoren werden jeweils zwischen das Gitter einer Triode und die Anode der anderen Triode geschaltet, genauso wie bei einer Transistorschaltung die Kondensatoren zwischen der Basis eines Transistors und den Kollektor des anderen geschaltet werden. Die Widerstandswerte und Kapazitäten der Bauteile habe ich mehr oder weniger Pi mal Daumen (bzw. per Zufall) ausgewählt. In dieser Dimensionierung beträgt die Ausgangsfrequenz etwa 470 Hz. Das Ausgangssignal kann an der Anode eines der beiden Triodensysteme über einen Koppelkondensator abgegriffen werden. Ich habe hierfür einen Kondensator mit einer Kapazität von 100 Nanofarad (= 0,1 Mikrofarad) gewählt und den Ausgang der Schaltung direkt mit einem Kopfhörer (32 Ohm) verbunden. Wie bei einer entsprechenden Transistorschaltung gilt auch hier: Je höher die Kapazitäten der verwendeten Kondensatoren C1 und C2 sind, desto geringer wird die Ausgangsfrequenz. Diese kann ebenfalls durch die Widerstandswerte der hier verwendeten Widerstände beeinflusst werden. Vergleicht man die Schaltung dieses Röhrenoszillators mit einer Transistorschaltung, so stellt man fest, dass die Widerstandswerte hier wesentlich höher sind als bei einer Transistorschaltung mit der gleichen Ausgangsfrequenz.

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