Auf dieser Seite geht es um die Erfahrungen mit der im ersten Beitrag vorgestellten China-Dieselheizung bzw. 12V-Standheizung sowie um ein weiteres Exemplar mit einem etwas anderem Bedienteil und einer Fernbedienung mit eigenem Display. Diese ist in der Abbildung zu sehen. Ansonsten scheint es sich um dieselbe Dieselheizung wie im ersten Beitrag zu handeln. Das Gehäuse ist identisch, das darin verbaute Heizgerät ebenfalls. Es gibt aber noch ein paar Unterschiede in den Details, auf die gleich noch eingegangen werden soll.
Ein Detail ist hier bereits zu erkennen. Es handelt sich um die Dieselleitung. Bei der anderen China-Dieselheizung wurde eine Kunststoffleitung mit Schlauchstücken verwendet, hier wurde stattdessen ein einfacher Klarsichtschlauch montiert. Auch auf die beim anderen Heizgerät vorhandenen Schlauchklemmen wurde, wahrscheinlich aus Kostengründen, verzichtet. Ebenfalls im Bild zu erkennen ist, dass die Anschlussklemmen für die Stromversorgung bei diesem Heizgerät hier fehlen. Stattdessen wurde das Kabel einfach direkt aus dem Kabelbaum nach außen verlegt. Der Anschluss an eine Stromversorgung (Netzteil oder Batterie) erfolgt über offene Kabelenden. Man erkennt also, dass hier an mehreren Stellen gespart wurde.
Ein weiteres Detail unterhalb des Heizgerätes zeigt den Anschluss für die Dieselleitung. Leider war man hier nicht gerade zimperlich und hat den Anschluss am Heizgerät sehr stark verbogen, was sicherlich nicht vorteilhaft ist. Warum man nun wieder eine Schlauchklemme eingesetzt hat, ganz im Gegensatz zu den anderen Anschlüssen an der Pumpe und am Dieseltank, lässt sich nicht nachvollziehen. Der verbogene Leitungsanschluss könnte problematisch werden, wenn das Heizgerät einmal zerlegt und die Dichtung an der Unterseite dazu abgenommen werden muss. Leider wurde auch hier wie schon bei der ersten Heizung eine schwarze Flanschdichtung eingesetzt, die beim Betrieb einen sehr starken Geruch erzeugt. Diese Dichtung sollte ausgewechselt werden, da die durch die Hitze entstehenden Dämpfe sicherlich nicht gesund sind.
Hier ist die etwas komfortablere Fernbedienung zu sehen. Auch hier lässt sich das Heizgerät ein- und Ausschalten sowie in der Heizstufe einstellen. Vorteilhaft ist die Anzeige der aktuellen Einstellung der Heizstufe sowie die Anzeige der Temperatur des Wärmetauschers oder der Batteriespannung im ausgeschalteten Zustand. Auch die vom Bedienteil gemessene Außentemperatur wird oben links angezeigt. Das Display ist sehr praktisch, wenn das Heizgerät außer Sichtweite aufgestellt oder montiert wurde und der aktuelle Betriebsstatus angezeigt werden soll. Es gibt also Zweiwegeverbindung von der Heizung zur Fernbedienung (oder umgekehrt). Betrieben wird diese Fernbedienung übrigens über zwei Microbatterien (AAA). Diese waren nicht im Lieferumfang enthalten. Allerdings ist diese China-Dieselheizung mit einem Kampfpreis von weniger als 120 Euro sehr günstig. Interessant ist die Angabe der Heizleistung. Obwohl es sich augenscheinlich um dasselbe Heizgerät handelt wie beim ersten Exemplar, ist hier die Heizleistung mit „nur“ 5 Kilowatt statt 8 Kilowatt angegeben. Diese Angaben überhaupt stimmen, sei mal dahingestellt. Die Heizleistung ist allerdings der beiden Exemplaren sehr gut und deutlich besser als bei einem elektrischen Heizlüfter.
Die Bedienung der China-Dieselheizung
Das Bedienteil der Heizung unterscheidet sich deutlich von dem des ersten Heizgerätes. Das Heizgerät wird grafisch dargestellt. Der Betriebszustand wird mithilfe einer kleinen Animation angezeigt wie mit einem sich drehenden Lüfter. Weiterhin gibt es eine Anzeige für den aktuellen Betriebsstatus, die an der Bedieneinheit gemessene Außentemperatur, der Batteriespannung und der Temperatur des Wärmetauschers.
Die verschiedenen Werte können durch Drücken der OK-Taste während des Betriebs abgefragt werden. Auch hier lässt sich die Heizstufe über die Pfeiltasten einstellen (Stufe 1 bis 6), außerdem ist eine Temperaturregelung vorgesehen, bei der die eingestellte Temperatur überwacht und eingehalten wird.
Der Höhenmodus für höhere Betriebslagen ist auch hier vorhanden. Er wird während des eingeschalteten Heizgerätes durch gleichzeitiges Drücken der Setup-Taste oben links und der OK-Taste ein- oder ausgeschaltet. Angezeigt wird dieser Modus über ein Symbol oben rechts im Display.
Einen einfachen Timermodus wie bei der anderen Heizung gibt es ebenfalls. Auch hier wird die Zeitspanne bis zur Einschaltzeit vorgewählt. In den Einstellmodus gelangt man mithilfe der Tasten OK und >. Die Zeit in Stunden (Z.B. 10,1) lässt sich mithilfe der Pfeiltasten und der Powertaste einstellen. Mit Setup (oben links) wird zwischen Einschaltzeit und Betriebsdauer ab Start gewechselt. Mit OK werden die Zeiten abgespeichert. Der Timermodus mit mit Setup und < ein- und ausgeschaltet, der aktivierte Timermodus ist erkennbar an einem Uhrensymbol.
Soll eine neue Fernbedienung mit der Heizung gekoppelt werden, muss die Einschalttaste zusammen mit der >-Taste bei ausgeschalteter Heizung gleichzeitig für ein paar Sekunden gedrückt werden. Auf dem Display erscheint dann „OC1“. Mit den Pfeiltasten kann nun einer von fünf Fernbedienungsspeichern eingestellt werden. Die Koppelung der Fernbedienung erfolgt dann, indem an ihr eine Taste gedrückt wird.
Um die Dieselleitung zu entlüften, lässt sich bei ausgeschaltetem Heizgerät durch gleichzeitiges Drücken der beiden Pfeiltasten die Dieselpumpe für etwa fünf Sekunden in Betrieb nehmen.
Fehlercodes
Auch dieses 12V-Dieselheizgerät zeigt im Display einen Code an, wenn eine Fehlfunktion auftritt. Die Bedienungsanleitung für die Heizung enthält dazu folgende Infos zu den einzelnen Fehlercodes:
Den Fehlercode E-7 gibt es laut Bedienungsanleitung zum Heizgerät nicht.
Die Fehlerbeschreibungen in den Klammern sind auch hier nur einige der möglichen Ursachen. Auch bei diesem Heizgerät erfolgen alle Angaben ohne Zusicherung auf Richtigkeit und ohne die Garantie, dass alle Angaben korrekt sind. Diese wurden nur aus der Bedienungsanleitung übernommen.
Hinweise zur Inbetriebnahme und Nutzung der Heizgeräte
Die jetzt folgenden Tipps und Hinweise zur Nutzung und zur Inbetriebnahme der Heizgeräte gelten für beide Exemplare, da die Grundfunktion ja die gleiche ist. Werden solche Heizgeräte in Betrieb genommen, sollte man sich immer einige Dinge vor Augen führen bzw. im Hinterkopf behalten:
Eine Alternative zum Heizlüfter?
Holzöfen und elektrische Heizgeräte sind im Moment sehr gefragt, insbesondere auch wegen der im Moment sehr stark ansteigenden Kosten für Heizöl und Gas. Viele Menschen suchen nach alternativen Heizmöglichkeiten. Ist diese Dieselheizung eine solche und ist deren Betrieb sicher? Dazu einige Erläuterungen und Anmerkungen. Viele Menschen können solche Heizgeräte aus LKWs, Wohnmobilen oder anderen Fahrzeugen, in denen sie als motorunabhängige Heizungen eingesetzt werden (Standheizungen). Der Betrieb dieser Heizgeräte erfolgt in dem meisten Fällen mit Dieselkraftstoff. Auch die zurzeit sehr günstig angebotenen Heizgeräte aus China arbeiten nach diesem Prinzip. Mehr zur Funktionsweise ist im ersten Beitrag zur China-Dieselheizung bzw. China-Standheizung zu lesen. Der Unterschied der hier aktuell angebotenen Geräte besteht unter anderem darin, dass diese in einer kompakten Einheit mit Steuerelektronik, Bedienteil, Brennstoffpumpe und Brennstofftank angeboten werden, und das zu sehr günstigen Preisen. Es handelt sich vermutlich um preisgünstige Nachbauten von Geräten namhafter Hersteller von Standheizungen aus Deutschland. Die Steuerelektronik wurde etwas modifiziert, außerdem wurden die Geräte mit modernen Displays und Fernbedienungen ausgestattet, um den Benutzerkomfort zu erhöhen. Wer eine solche Heizung aus dem LKW oder dem Wohnmobil kennt, dem sind auch deren Eigenheiten bekannt. Ganz so einfach wie die Handhabung eines elektrischen Heizlüfters ist die Nutzung dieser Standheizung bzw. Dieselheizung nicht. Die Montage der Zubehörteile muss sorgfältig und gewissenhaft erfolgen, um nicht zu riskieren, dass irgendwelche Abgase in Aufenthaltsräume gelangen können. Außerdem muss vor der Inbetriebnahme noch etwas Hand angelegt werden, damit das Heizgerät in ausreichender Höhe steht, sodass die Abgasleitung nicht mit hitzeempfindlichen Gegenständen in Berührung kommen kann. Ein weiteres Problem könnte die Stromversorgung werden. Ein Steckernetzteil reicht nicht aus. Im Handel sind aber geeignete Netzgeräte mit einer Ausgangsspannung von 12 Volt und 15 oder 20 Ampere Stromstärken erhältlich (siehe Abbildung oben). Alternativ kann natürlich auch eine 12-Volt-Batterie verwendet werden. Diese muss allerdings auch irgendwo untergebracht und aufgeladen werden. Eine Alternative könnte der Betrieb an einer Solaranlage sein, an der je nach Bauart ebenfalls 12-Volt-Batterien genutzt werden. Steckerfertig ist das Gerät jedenfalls nicht, das sollte vor dem Kauf unbedingt beachtet werden.
Das Bedienteil der ersten vorgestellten Heizung war mit doppelseitigem Klebeband am Gehäuse befestigt. Hier wurde eine Halterung verwendet, das Display bzw. Bedienteil ist abnehmbar. Diese Halterung wurde angeschraubt. Leider wurden hierfür Schrauben mit Spitzen verwendet, die dem Dieseltank gefährlich nahekommen. Wird der Tank nach vorn gedrückt, können Löcher entstehen, durch welche Dieselkraftstoff austritt.
Um das Problem zu lösen, wurde ein kleines Holzstück angebracht, in das die Schrauben hineingedreht wurden. Dem Tank droht jetzt keine Gefahr mehr, dass er durchlöchert wird.
Diese Klammern müssen gelöst werden, um das Gehäuse des Heizgerätes zu öffnen. Ich habe das obere Stück der Klammer jeweils oben etwas nach außen gebogen, dadurch lassen sich die Klammern wesentlich besser öffnen, ohne sich dabei die Finger zu verbiegen oder die Fingernägel abzubrechen.
Auch über die Fernbedienung lassen sich Betriebsspannung, Heizstufe und Temperatur des Wärmetauschers abfragen. Die Werte werden mit der OK-Taste durchgeschaltet.
Variable Taktfrequenz der Pumpe
Die Takfrequenz der Brennstoffpumpe ändert sich anscheinend abhängig von der Temperatur des Wärmetauschers. Ab ca. 210 Grad Celsius wird sie verringert. Fällt die Temperatur wieder ab, wird die Pumpe wieder schneller angetaktet.
Update 01.2023: Betrieb der Dieselheizung im aktivierten Höhenmodus
Der sogenannte Höhenmodus (oder wie auch immer der Betriebsmodus offiziell heißt) erlaubt den Betrieb der Heizgeräte in höheren Lagen mit einem geringeren Sauerstoffgehalt. Die Taktfrequenz der Brennstoffpumpe und damit die verbrannte Brennstoffmenge werden reduziert. Das hat natürlich auch den Vorteil eines geringeren Brennstoffverbrauchs. Ich betreibe die Heizung praktisch nur in diesem Modus. Lediglich während des Starts nach längerer Standzeit schalte ich den Höhenmodus erst ein, wenn die Heizung ihre Betriebstemperatur erreicht hat. Ich habe keine bemerkenswerte Verringerung der Heizleistung festgestellt. Der Verbrauch ist aber geringer, außerdem neigt das Heizgerät so nicht so schnell zum Verrußen. Leider lässt sich bei dieser Dieselheizung die Taktfrequenz der Pumpe nicht über ein Servicemenü einstellen, sodass nur die Möglichkeit bleibt, den Höhenmodus zu aktivieren, um die Taktfrequenz der Brennstoffpumpe und damit den Brennstoffverbrauch zu reduzieren.
Weitere Infos folgen noch.